DIY: Energieriegel! Oder auch: Warum ich die nächste Zeit erst mal genug von selbstgemachten Riegeln habe...



Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Rezept für leckere Energieriegel folgen, mit denen man - ohne Zusatzstoffe, übermäßig Zucker und andere unerfreuliche Zutaten zu sich zu nehmen - schnell seine Energietanks auffüllen und nebenbei bei der Herstellung auch noch einige Überbleibsel vergangener Backaktionen loswerden kann. Und vielleicht wollte ich dabei auch ein bisschen am aktuellen Fitnesstrend in den sozialen Netzwerken teilhaben und mich als gesundheitsbewusste, aktive, sportbegeisterte Bloggerin darstellen (statt wie normalerweise als Schokoladen-verrückte Keks- und Kuchenliebhaberin) ;-).

Tja, daraus wurde wohl nichts. Stattdessen sitze ich nun hier, frisch eingekleidet mit nassen Haaren(die zunächst von dem penetranten Geruch geschmolzenen Plastiks befreit werden mussten!) und einer brennenden Duftkerze(um den letzten Hauch von verbranntem Plastik zu übertünchen!) und erzähle die Geschichte vom dem tragischen, viel zu frühen Verenden 17 starker, durchaus leckerer Energieriegel. Aber fangen wir von vorne an:

Letzte Woche fand ich mich vor den Energieriegel- und Müsliriegelregalen eines namhaften Supermarktes wieder auf der Suche nach einem gesunden, energieliefernden und schmackhaften (anspruchsvolle Kombi, ich weiß) Snack, bevor ich mich für eine Einheit körperlicher Ertüchtigung bei Schneeregen nach draußen wagen wollte.
Die Geschmacksrichtungen klangen durchaus verführerisch: Müsliriegel aus puren Nüssen, mit Joghurt oder Schoko-Banane - Energieriegel in den Richtungen "Erdnuss-Caramel" und "Cookies and Cream".
Dennoch hielten mich die langen Zutatenlisten vom Kauf ab und ich blieb lieber bei einem klassischen, naturbelassenen Produkt: der Banane. Und nahm mir vor, demnächst mal selber Energieriegel herzustellen. Was sich nach einiger Recherche im Internet auch als ziemlich unkompliziert herausstellte.
Benötigte Zutaten? Da zeigt sich so ein Energieriegel sehr flexibel (mehr dazu weiter unten!), was mir sehr entgegenkam, da ich wenig Lust hatte, extra zu seinem Bioladen zu fahren und diesen wieder sehr viel ärmer zu verlassen. Glücklicherweise hatte ich noch einige Sachen zu Hause, die sich sehr gut als Zutaten eigneten und sowieso wegmussten. Also los:
Zutaten vermischt, verteilt und ab in den Backofen

 Die Riegelmasse vor dem Backen

Und nach dem Backen


Auskühlen gelassen, zurecht geschnitten, probiert. Fazit: Ziemlich lecker nussig. 

Zurechtgeschnitten

Doch dann folgte eine kleine Katastrophe.
Die knusprigen Riegel sollten noch etwas aufgehübscht werden. Dazu schmolz ich Zartbitterkurvertüre im Wasserbad - genauer gesagt: Wollte schmelzen. Leider hatte ich, ohne es zu merken, die falsche Herdplatte (auf der sich eine Glasplatte mit diverse Küchenkram, darunter leider auch eine Plastiktüte, befand) angemacht.
Und so kam es zu einem kleinen "Super GAU" in der Küche. Zugegeben, nicht der erste Zwischenfall beim Backen, aber doch besonders schwerwiegend. Das verbrannte Plastik roch man bis draußen...


Tja, die traurigen Protagonisten dieser Geschichte: Die lecker-knusprigen Energieriegel. Da sie offen in der Küche standen, als das Glas zersprungen ist, habe ich mich entschieden, sie zu beerdigen (Glassplitter im Riegel sind ja auch nicht so das Wahre!).

Ein letztes Foto noch, bevor die armen Helden diese Welt verlassen mussten: 



So, aber da dieser Beitrag nicht nur zum kollektiven Bemitleiden (oder auch: Auslachen) der verfassenden Bloggerin dienen, sondern euch auch einen praktischen Mehrwert liefern soll, folgt hier noch ein Rezept.

In Gedenken an die 17 traurigen Energieriegel.


Zunächst eine kleine Übersicht über die Grundzutaten von Müsli/Energieriegeln:

- trockene, kohlenhydratreiche Zutaten: Haferflocken, Dinkelflocken o.Ä., Vollkornmehl, Amaranth, Nussmehl, etc.
- Obst: Zum Beispiel getrocknete Aprikosen, Cranberries, Sultaninen, Rosinen, Datteln,...
- Nüsse: Cashwes, Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, ...
- zum Süßen: Zucker, Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup,...
- Nussmus oder -butter: Erdnussbutter, Erdnussmus, Mandelmus, Cashewmus, ...
- etwas Fett: Butter, Öl,...
- zusätzliche Flüssigkeit: Wasser
- Gewürze: Kakaopulver, Zimt,...
- weitere leckere Extras: Kokosraspel/Kokoschips, Chiasamen, Mohn, Sesam, Kürbiskerne,...
- eine Prise Salz

Super für Leute, die sich ohnehin nicht gern ans Rezept halten. Eurer Kreativität sind hier im Prinzip keine Grenzen gesetzt, ihr könnt euch euren Energieriegel frei nach eurem Geschmack (oder eben den Resten, die ihr noch zuhause habt und loswerden wollt) zusammenstellen.

Meine Version sah so aus:

Selbstgemachte Nussriegel

Schwierigkeitsstufe: einfach
Menge: 1 Portionen
Zubereitungsdauer: 10 Minuten
Backdauer: 20 Minuten

Angaben pro Portion:
2317 Kalorien
284,2 g Kohlenhydrate
109,3 g Fette
43,3 g Eiweiß

Weitere Küchenutensilien:
Rührschüssel
Wasserbad
Backblech

Zutaten:

  • 50g Haferflocken
  • 75g Vollkornmehl
  • 25g geschmolzene Butter
  • 50-100ml Wasser
  • 40g Rohrohrzucker
  • 1 EL Honig oder Agavendicksaft
  • 25g Walnüsse
  • 25g Mandeln, gestiftet
  • 2-3 TL Erdnussbutter
  • 2 TL Kakao
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • Zartbitter-Kuvertüre

Zubereitung:

  1. Haferflocken und Vollkornmehl in eine Schüssel geben. Die Butter schmelzen und mit dem Wasser vermischen - Ich habe zunächst 50ml Wasser genommen und später noch etwas Wasser zu der Masse hinzugegeben, damit sie matschiger wird.
  2. Zucker und Honig hinzufügen. Walnusskerne grob hacken und zusammen mit den Mandelstiften dazu geben. Schließlich Erdnussbutter hinzufügen und die Masse gut vermischen.
  3. Ich habe die Masse nun in zwei Hälften geteilt. Zu der einen Hälfte habe ich noch 2 TL Kakao und 1 TL Rohrohrzucker gegeben.
  4. Den Teig auf einem Backblech gleichmäßig verteilen und gut glatt streichen (was mir eher weniger gut gelungen ist... Es funktioniert ohne Backpapier - stattdessen Backblech einfetten - sicherlich besser.)
  5. Bei 180° Umluft ca. 20 Minuten backen.
  6. Auskühlen lassen.
  7. Dann - wenn man möchte - noch Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die Riegel damit verzieren.
  8. Ich wünsche euch viel Erfolg...Ich selbst bleibe wohl erst mal bei der Banane. Ist ohnehin ein super Sportler-Snack und kommt ganz ohne Schnickschnack aus!

Für den Inhalt dieses Beitrags ist Alena Weil verantwortlich und besitzt die Rechte daran.

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3 Kommentare

  1. ohje, du armes, das sieht ja apokalyptisch aus! Ich kenn sowas und als wenn es nicht sowieso schon genug wäre, muss man das dann auch noch wegputzen :( aber es klingt echt lecker, gerade mit banane, mhhhh... ich bin jetzt nur etwas verängstigt, hihi :D

    Liebste Grüße ❤

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  2. Oje, puh das ist nicht ohne. Gut das dir nichts passiert ist. Glassplitter egal ob im Riegel oder sonst wo, können ganz schön unangenehm werden.
    LG Tanja

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  3. Ohwei, das könnte ich sein :D. Ich bin gut im falsche Herdplatten einschalten, meist bin ich aber nur verwundert, warum sich nichts tut :D

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